In Genf läuft derzeit die 26. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats. Zu den am heißesten umkämpften Themen gehört die Frage, ob es zukünftig einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag gibt, der die menschenrechtlichen Pflichten von Unternehmen regelt. Equador und Südafrika haben gemeinsam einen entsprechenden Resolutionsentwurf eingebracht, während die Staaten des Nordens weiterhin auf Freiwilligkeit setzen.
Im Saal der Generalversammlung der Vereinten Nationen startete am Pfingsmontag die diesjährige Sitzung des Ständigen Forums für Indigene Angelegenheiten (Permanent Forum on Indigenous Issues). Das Ständige Forum ist ein paritätisch aus indigenen Vertretern und Regierungsvertretern zusammengesetzes Gremium des UN-Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC), das global die Situation indigener Völker untersucht, Studien durchführt und Empfehlungen an den ECOSOC erarbeitet.
Zu den Schwerpunktthemes gehören die Lage von Gesundheit und Bildung indigener Völker. Am ersten Tag diskutierten Vertreter der Regierungen, der indigenen Völker und die Experten des Forums über das Thema Gesundheit, und dies in großer thematischer Breite. Gleichermaßen kam die Frage kulturell angemessener Gesundheitsdienste zur Sprache, so existieren in Ecuador mittlerweile zahlreiche Gesundheitsdienste, die die traditionellen Praktiken indigener Völker mit einbeziehen. Breiten Raum nahm das Thema Fortpflanzungsgesundheit ein, wie auch die Verknüfung von Gesundheit mit den Problemen von Landrechten und Selbstbestimmung.
Eine globale Herausforderung, über die Victoria Tauli-Corpuz zum Abschluss ausführlich sprach, ist die epidemische Ausbreitung von Typ-2-Diabetis, die nicht nur Indigene in Entwicklungsländern massiv betrifft, sondern mittlweile zu einer globalen Gesundheitskrise indigener Völker herangewachsen ist.