Das Projekt zur Förderung der Beteiligung und der Rechte indigener Völker in Waldklimaschutzvorhaben ging im Oktober 2015 zu Ende. Die entwicklungspolitische Bildungsarbeit dieses Projekts, mit der im März 2012 begonnen wurde, umfasste zwei Phasen, in denen Studien und andere Materialien (siehe unten) erarbeitet und insgesamt 15 Veranstaltungen – von Arbeitstreffen, über Workshops und Fachgespräche bis hin zu zwei-tägigen Fachtagungen – durchgeführt wurden.

Im Rahmen der diversen Veranstaltungen im Laufe der dreijährigen Projektlaufzeit konnten mehr als 280 Vertreter*innen der Zielgruppen über die Anliegen und Rechte indigener Völker im Waldklimaschutz informiert werden. Sowohl Vertreter*innen umwelt- und entwicklungspolitischer NROs, als auch Mitarbeiter*innen der Ministerien, Abgeordnete und interessierte Bürger*innen wurden für die Verknüpfungen zwischen dem Engagement deutscher Akteure im Bereich des Wald- und Klimaschutz und den Lebensbedingungen, den Rechten und den natürlichen Lebensgrundlagen indigener und lokaler Waldbewohner sensibilisiert.

Seit Beginn des Projekts in 2012 hatte das Interesse unter deutschen sowie internationalen Akteuren an der Frage der Menschenrechte, insbesondere im Zusammenhang mit REDD-Vorhaben, kontinuierlich zugenommen. Diese Dynamik und Entwicklungen bewirkten einen regen Austausch und verstärkte Vernetzung zwischen den Teilnehmer*innen der gegründeten Arbeitsgruppe und weiteren Interessierten sowie den Teilnehmer*innen der Veranstaltungen zum übergeordneten Thema „Menschenrechtsfragen im internationalen Waldschutz“. Dies wirkte sich förderlich auf die Erreichung der Projektziele aus, deren übergeordnetes Ziel die wirksame Anerkennung und Einbeziehung indigener Völker und lokaler Gemeinschaften, ihrer spezifischen Rolle, Rechte und Interessen in die Tätigkeit von Akteuren in Deutschland, die im Bereich Waldklimaschutz tätig sind, war.

Mittels der durchgeführten Veranstaltungen wurden Vertreter*innen der Zielgruppen diverse Plattformen geboten, um sich auszutauschen und ihre Arbeit im Hinblick auf die Zusammenarbeit bzw. Berührungspunkte mit indigenen und lokalen Waldbewohnern zu verbessern. Hierzu haben wesentlich auch die indigenen Vertreterinnen, die an einigen Veranstaltungen teilnahmen, beigetragen. Insgesamt haben mehr als 280 Vertreter*innen der Zielgruppen im Rahmen der stattgefundenen Veranstaltungen Informationen erhalten, diese mit indigenen und anderen ExpertInnen diskutieren und bearbeiten können und wurden so für die Rechte und Anliegen indigener und lokaler Waldbewohner sensibilisiert. Dass diese Informationen und Sensibilisierung zu einer vermehrten Berücksichtigung der Zusammenhänge in ihrer weiteren Arbeit führen, haben insbesondere Mitarbeiter*innen des BMZ, Bundestagsabgeordnete sowie einzelne StudentInnen und NRO-VertreterInnen in persönlichen Rückmeldungen nach den Tagungen im Oktober 2012 und Juni 2015, dem Fachgespräch im Oktober 2014, dem Workshop im März 2015 sowie in bilateralen Gesprächen im Zusammenhang mit der Erarbeitung der Fallstudien bestätigt.

In dieser Hinsicht, ist das Projekt als erfolgreich zu bewerten. Nichtsdestotrotz ist es weiterhin notwendig die Rechte der indigenen und lokalen Waldbewohner*innen und den Erhalt des Waldes als ihre Lebensgrundlage weiter zu stärken, um den nach wie vor existierenden Bedrohungen, teilweise sogar zunehmenden Tendenzen und Entwicklungen in Form von (illegaler sowie legaler) Abholzung, Umwandlung von Wald in Agrarflächen für die industrielle Landwirtschaft, Aufforstungen mit Monokulturen, REDD+ und anderen Offsetprogrammen entgegenwirken zu können. INFOE engagiert sich deshalb weiterhin in diesem Bereich und koordiniert seine Aktivitäten mit deutschen, indigenen und internationalen Partnern. Dadurch soll auch ein Beitrag zu einer menschenrechtsbasierten Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele geleistet werden (siehe entsprechendes Projekt).