Im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Realschule plus in Winnweiler und der Escuela Fundo Maquehue in Chile fand am 18.6.2024 ein weiterer Austausch zwischen den Schüler*innen statt. Nachdem beim virtuellen Austausch im Mai die Schüler*innen der Ganztags-AG ‚Umwelt und Chile‘ ihre Präsentation über ein Jahr Schulgartentätigkeiten und die Beschäftigung mit dem Thema nachhaltige Ernährung vorgestellt hatten, war es diesmal an der Reihe der Mapuche-Schüler*innen in Maquehue ihren deutschen Partner*innen etwas vom Mapuche-Neujahrsfest zu zeigen. Das Fest zum neuen Jahr, genannt ‚Wetri Pantu‘, wird bei den Mapuche traditionell am 24. Juni gefeiert, der kürzesten Nacht auf der Südhalbkugel, die für die Mapuche auch der Startpunkt des Zyklus der Natur ist. Hierbei handelt es sich um eine der wichtigsten Traditionen des Mapuche-Volkes mit bestimmten Zeremonien, Liedern und Speisen.
Zum Einstimmen auf den Austausch hatte der Koordinationsassistent der Partnerschaft, Pedro Coña, für die Schüler*innen in Winnweiler ‚Sopaipillas‘ zubereitet. Sopaipillas sind eine Art frittierter Brötchen, die sowohl zu süßen als auch salzigen Speisen oder Aufstrichen gegessen werden. In einem Video zeigte eine Mapuche-Schülerin, wie Sopaipillas zubereitet werden. Die Sopaipillas in Winnweiler waren sehr lecker und in kurzer Zeit war der Brotkorb leer.
Zum Wetri Pantu Fest werden auch traditionelle Getränke wie „Muday“ zubereitet. Auch hier schauten wir ein Video an. Diese Art von Getreidegetränken sind in Deutschland nicht bekannt. Und natürlich war noch so manches anders als bei einem Neujahrsfest hier. Besonders interessiert waren die Schüler*innen der Realschule an der traditionellen Kleidung, den typischen Gerichten und Liedern der Mapuche. Einige Worte in der Sprache der Mapuche haben sie auch gelernt. Mit dem Wetri Pantu Fest kommt vor allem auch die Verbindung der Mapuche zur Natur und der Erde zum Ausdruck. Die Zeremonien drehen sich zum einen um den Dank für das vergangene Jahr und die Ernte und zum anderen wird für das neue Jahr, Gesundheit, eine gute Ernte und ein friedliches Leben gebeten.
Für die Schüler*innen in Deutschland gab es allerhand Neues kennenzulernen und einen Einblick in eine andere Kultur, Zeremonien und die Art der Verbindung mit der Erde zu erhalten. Die Mapuche-Schüler*innen erfüllte es mit Stolz den deutschen Partner*innen von ihren Bräuchen zu berichten. Bei allen Unterschieden wurde jedoch auch deutlich, dass die Schüler*innen in beiden Ländern auch Gemeinsamkeiten bei Vorlieben von Speisen, Musik oder Hobbies haben. Der Austausch war ein Beispiel für das Bauen von Brücken zwischen Kulturen und eine wertvolle Begegnung für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung.
von Pedro Cona Caniullan