von Sohia Lippemeier
Am 26. Februar 2025 fand ein besonderes digitales Treffen statt, zwischen Schüler*innen der Goetheschule in Essen und Schüler*innen der Mae Yod Schule in der Chiang Mai Provinz, im Lebensgebiet der Karen. Der Anlass: Die
Mae Yod Schüler*innen wollten ihren deutschen Austauschpartner*innen die Produkte und Speisen aus ihrem Rotationsanbau vorstellen. Dank ihrer lebhaften und vielseitigen Präsentation entwickelte sich ein spannender Austausch zwischen den beiden Schulen, der ihre Partnerschaft (Besuch von Prasert Trakansuphakon in der Essener Goetheschule | INFOE – Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie) ins neue Schuljahr trägt.

Screenshot Austausch
****************
Der Bildschirm bietet einen Einblick in das Klassenzimmer der Mae Yod Schule. Im Vordergrund ist ein mehrere Meter breiter Tisch zu sehen, auf dem verschiedene Produkte aus dem Rotationsanbau sorgfältig arrangiert wurden. Dahinter die Schüler*innen und Lehrkräfte der Mae Yod Schule. Heute wollen sie den Essener Schüler*innen etwas über den Herstellungsprozess ihrer Lieblingsspeisen erzählen, und so die Verbindungen zwischen Essen und Kultur sichtbar machen.
Gespannt blicken die Essener Schüler*innen auf den Bildschirm, als die Lehrkräfte der Mae Yod Schule nun zunächst in verschiedene Aspekte des traditionellen Rotationsanbaus einführen. Dabei sorgen die Begleitung durch verschiedene visuelle Materialien und Kameraperspektiven, sowie die freundliche Moderation durch Nutdanai Trakansuphakon vom PASD, für lebhafte und abwechslungsreiche Eindrücke. Die Lehrkräfte erzählen von der unentbehrlichen Rolle, welche Frauen beim Anbau einnehmen – Nutdanai betont mit Nachdruck, ohne Frauen gibt es keinen Rotationsanbau. Und auch die Auswirkungen der Klimakrise werden thematisiert, denn veränderte Regenzeiten und dadurch verursachte Schädlingsplagen erschweren die traditionelle Anbauweise der Karen.
Anschließend sind die Schüler*innen an der Reihe, die verschiedenen Speisen zu präsentieren. Darunter beispielsweise ein beliebter Snack, für welchen gedämpfter Klebereis zusammen mit schwarzem Sesam zu einer pastenartigen Konsistenz zerstampft und anschließend in Kügelchen geformt wird. Oder eine Taro-Suppe, die sogar in der Poesie der Karen Erwähnung findet – mit der Botschaft, dass Essen geteilt und gemeinschaftlich genossen werden sollte.
Dann wird das Wort an die deutschen Schüler*innen übergeben: „Was ist euer Lieblingsessen?“ Die Schüler*innen, zunächst zurückhaltend, entwickeln mit der Zeit mehr Mut und es entsteht ein zunehmend fließender Austausch, nicht nur über das eigene Lieblingsessen, sondern auch über soziale Medien, Religion, Musik, und vieles mehr. Heitere Stimmung kommt auf, als die Schüler*innen sich etwas vorsingen, oder wenn sie einander zuwinken und lachend Herzchen in die Kamera zeigen. Zum Abschluss des Austauschs wird gemeinsam überlegt, was man beim nächsten Mal voneinander lernen möchte. So blicken wir gespannt und voller Vorfreude auf die nächste Begegnung, von der wir Ihnen hier berichten werden.