Biodiversität
Indigene Völker haben eine strategische Bedeutung für den Erhalt und den Schutz der biologischen Vielfalt, machen sie doch mehr als 50% der Bevölkerung in den Gebieten der Erde mit der höchsten biologischen Vielfalt aus. Oder anders herum gesagt: die traditionellen Territorien indigener Völker fallen mit Gebieten zusammen, die 80% der Artenvielfalt des Planeten beherbergen. Dies lässt auf einen nachhaltigen Umgang indigener Völker mit der biologischen Vielfalt schließen.
INFOE hat sich in seiner Bildungsarbeit zum Themenbereich “Indigene Völker und biologische Vielfalt” dem Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen unserem Leben und Handeln, dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Missachtung der Rechte indigener Völker gewidmet. Dabei ging es nicht nur darum zu zeigen, welche Folgen unsere energiehungrige Lebensweise für indigene Völker, ihre Kulturen, ihre Länder und die biologischen Ressourcen haben, sondern auch um die Sichtbarmachung der bedeutenden Rolle, die indigene Völker als Partner mit wichtigen Erfahrungen und Wissen für den Erhalt der biologischen Vielfalt, und damit unser aller Zukunft, haben.
In der Arbeit zum Themenbereich Biodiversität hat INFOE über die Jahre 2001 bis 2010 außerdem indigene Vertreter*innen und das ‘Internationale Indigene Forum zu Biodiversität (IIFB)’ bei der Teilnahme an den Verhandlungen der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) unterstützt und hierüber berichtet.
Bildungsmaterialien:
Publikationen:
Beiträge zum Thema Biodiversität
USA: Massiv gefährdete Lachspopulation: Streit um Rückbau der Staudämme am Snake River geht weiter
Rückbau der vier Staudämme am Snake River schien beschlossen, selbst ein einflussreicher republikanischer Bundes-Abgeordneter aus Idaho hatte Anfang des Jahres einen 33,5 Milliarden US-Dollar schweren Dammrückbauplan vorgestellt, die vom Lachsrückgang im Snake River betroffenen Indigenen und die Umweltschützer:innen waren zufrieden, doch nun schießen demokratische Politiker:innen – ein Gouverneur und Senator:innen – quer. Indigene Gruppen protestieren.
Vertreter indigener Völker warnen in Europa vor Auswirkungen von Palmölgewinnung
Vom 27. April bis zum 4. Mai 2016 werden indigene Vertreter aus den Tropenwaldländern in Asiens, Afrikas und Südamerikas Brüssel, die Niederlande, Deutschland und Großbritannien bereisen, um bei hochrangigen Politikern und Entscheidungsträgern Bewusstsein für die Folgen zu wecken, die Palmölanbau für die indigenen Völker ihrer Länder hat.
Wer: Franky Samperante und Agus Sutomo aus Indonesien; Ali Kaba aus Liberia; Robert Guimaraes Vasquez und Sedequías Ancon Chávez aus Peru; und Willian Aljure aus Kolumbien
Wann: Mittwoch, 27. April bis Mittwoch 4. Mai 2016
Wo: Mehrere Veranstaltungsorte in Brüssel, Den Haag, Rotterdam Hafen, Bonn, Köln und London
Europas steigende Nachfrage nach Palmöl bedroht die Lebensgrundlagen und das Dasein vieler indigener und Wald vom abhängiger Gemeinschaften in der ganzen Welt. Die schnelle und aggressive Expansion industrieller Ölpalmenplantagen und der damit verbundenen Verarbeitungsfabriken zur Befriedigung der Nachfrage globaler Märkten nach Speiseölen und Biokraftstoffen erzeugt mehrere Landkonflikte, Vertreibungen, Menschenrechtsverletzungen, Klimaschäden, Waldverlust und Umweltschäden in Südostasien, Lateinamerika und Afrika.
Europa ist ein wichtiger Importeur von Palmöl und damit ein Verursacher der damit verbundenen Abholzung. Palmöl ist in jedem zweiten Produkt in unseren Supermärkten enthalten. Aus Palmöl werden wichtigste Zutaten für Hunderte von verarbeiteten Lebensmitteln, einschließlich Margarine, Schokolade und Eis erzeugt. Palmöl istauch weit verbreitet in industriellen Schmierstoffen, Kosmetika, Shampoos und Waschmitteln sowie in Biokraftstoffen. Betroffene Gemeinschaften und die Zivilgesellschaft in den Erzeugerländern beklagen, dass die derzeitigen freiwilligen Initiativen der Industrie, wie der Runde Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) und umstrittene Klimastandards wie die International Sustainability & Carbon-Certication (ISCC) nicht ausreichen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Sie und die mit ihnen verbündeten europäischen Nichtregierungsorganisationen erklären, dass eine robustere Regulierung der Palmölprodukte , die in die Europäische Union kommen benötigt wird, um die Rechte indigener Völker und die Wälder von denen weltweit 1,5 Milliarden Menschen als Quelle von Nahrung, Wasser, Sicherheit, Niederschlägen und sauberer Luft abhängen, effektiv zu schützen.
Weitere Details und Kontaktinformation finden Sie in englischer Sprache auf der Website des Forest Peoples Programme