Der Begriff „Dayak“ umfasst die gesamte indigene Bevölkerung der Insel Borneo in Indonesien, Malaysia, und Brunai. Unter den indigenen Dayak ist eine hohe Vielfalt unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Lebensweisen vertreten. Auf der indonesischen Seite Borneos leben die Kalimantan-Dayak, von denen ein Großteil ihren Lebensunterhalt mittels Landwirtschaft sichert. Dabei werden alte Bräuche und Traditionen hochgeschätzt und fließen so in die Arbeit und das tägliche Leben der Dayak ein.

Hieran knüpft auch die „Legende von Ambun Bekukup, der bis in den Himmel stieg“ – zu finden in INFOE‘s „Erzählungen aus der indigenen Welt“ – an. Und zeigt so eine enge Verbindung zur Forderung des SDG 16 nach friedlichen und integrativen Gesellschaften, denn: Gerechtigkeit und Frieden kann erst dann in einer Gesellschaft herrschen, wenn die Rechte jeder*jedes Einzelnen respektiert werden. Besonders für indigene Völker beinhaltet dies die Freiheit zum Praktizieren ihrer Bräuche und selbstbestimmten Leben, Erhalten und Weitergeben ihrer Traditionen.

Hören Sie die Geschichte im Video zur Legende:

Aktuell wird genau diese Freiheit aufgrund der systematischen Marginalisierung der Dayak in Indonesien gefährdet. Da gibt es einerseits den mangelnden rechtlichen Schutz vor Abholzung, Bergbau und Plantageaktivitäten, welche den Lebensraum und -unterhalt der Dayak gefährden (zusätzlich zu den schädlichen Auswirkungen der Klimakrise). Andererseits ist da die Weigerung der Behörden, ihren Sprachen und Kulturen offiziell mehr Raum zu geben. Die Kalimantan-Dayak werden in wichtigen Bereichen des öffentlichen Lebens, wie der Bildung oder der Politik, weitgehend ausgeschlossen, die Forderungen des SDG 16 werden hier nicht erreicht.

Ein wertvolles Hilfsmittel für das vom Institut Dayakologi umgesetzte Programm zum Empowerment der Dayak-Gemeinschaften ist die CU Gemalaq Kemisiq, ihre Kreditgenossenschaft. Denn als mit Beginn der 80er immer mehr Land der Dayak für den Aufbau von Palmölplantagen entwendet wurde, brachte dies unweigerlich nicht nur ökologische Folgen, sondern auch die Zerstörung der Lebensgrundlagen vieler Dayak und somit Ungerechtigkeit und Armut mit sich. In Reaktion auf diese Geschehnisse entstand die Kreditgenossenschaft, die den Dayak ermöglichte, ihre Wirtschaft wieder aufzubauen, und gleichzeitig ihre eigenen Werte, Traditionen, und Bedürfnisse einfließen zu lassen. Die INFOE-Broschüre „Indigene Wege“ erzählt hierüber mehr.

Sehen Sie auch die Bildergeschichte zur Legende auf Englisch und Deutsch. – Read the legend of Ambun Bekukup who climbed up to the sky in a picture story in English and German:

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