Territorien im Amazonas, die von der indigenen Bevölkerung kontrolliert werden, sind weniger von Abholzungen betroffen. Hier bilden die Regenwälder einen wertvollen Kohlenstoffspeicher und schützen aktiv das Klima.

Die Bedeutung der Existenz der indigenen Völker, für den Schutz der Wälder und somit für die Abschwächung des anthropogenen Klimawandels, lässt sich genauestens in Amazonien belegen:

Studien haben herausgefunden, dass es im Amazonasgebiet signifikante Unterschiede gibt zwischen der Entwaldung in den Indigenen Territorien, in den Naturschutzgebieten und den Wäldern außerhalb: 83% der gesamten Entwaldung zwischen 2000 bis 2015 ereigneten sich außerhalb der indigenen Gebiete und der Naturschutzgebiete.

Foto: Regenwald des Amazonas. Von Bärbel Henneberger

Wegen der großen Unterschiede der Entwaldungsraten, machten indigenen Gebiete bis 2015 37% der Waldfläche im Amazonasgebiet aus, während es im Jahr 2000 nur 33% der Waldfläche waren.Die Entwaldungsrate im Amazonas zeigte generell einen rückläufigen Trend zwischen 2000 und 2015, jedoch nicht in allen Ländern der Region homogen. In Brasilien, Kolumbien und Ecuador entwickelte sich die Entwaldungdsrate rückläufig, während in Französisch-Guayana und Venezuela leider ein Aufwärtstrend zu verzeichnen ist.

Auf lange Sicht müssen die Risiken gesenkt werden, welche zur Abholzung der Wälder in indigenen Territorien führen und somit zum Verlust der Biodiversität, der indigenen Kulturen und des Kohlenstoffs welcher in den Bäumen und im Boden gespeichert ist.

Um einen integralen Schutz des amazonischen Regenwaldes zu gewährleisten, ist die Ausweisung von Schutzgebieten und die Anerkennung von Indigenen Territorien unumgänglich.

Damit indigene Völker in ihren Gebieten weiterhin ihren Wald und unser globales Klima schützen können, brauchen sie Unterstützung. Gefragt sind die globalen politischen Entscheidungsträger und diejenigen, die für die Innenpolitik der Länder im Amazonasbecken verantwortlich sind. Zentrale Bedeutung hat dabei die demokratische Partizipation der indigenen Bevölkerung in den Entscheidungsstrukturen.

Die Anerkennung der Landrechte indigener Völker hat sich weitgehend als eine gangbare Strategie zur Abschwächung des Klimawandels erwiesen. Die Fortschritte bei der Anerkennung dieser Rechte in der ganzen Welt haben sich jedoch zuletzt verlangsamt und sind in einigen Fällen, wie beispielsweise in Brasilien, zurückgegangen.

Zitierte Studie: A. Baccini1, W. Walker, L. Carvalho, M. Farina, D. Sulla-M enashe, R. ‘Tropical forests are a net carbon source based on aboveground measurements of gain and loss’ Houghton1, Science, 2017. http://science.sciencemag.org/content/358/6360/230